Die letzten Tage

17 Jul

Mwanza

Für mich sind es nun nur noch drei Wochen bis ich den Dom wieder vor mir sehen werde.

Mwanza verlasse ich schon am nächsten Montag und die letzten Tage sind unglaublich intensiv und auch stressig.

 

Für die DTP Homepage habe ich vor einigen Tagen einen Artikel geschrieben: Unser Platz an der Sonne!?

Der Artikel beschäftigt sich mit der Frage, in weit wir in der heutigen Zeit noch Verantwortung tragen für die Zeit des Kolonialismus bzw. was das überhaupt heißt.

 

Da ich in den nächsten Tagen nicht so viel Zeit haben werde, wird in den nächsten drei Wochen nicht besonders viel passieren auf meinem Blog. Wenn ich aber wieder in Deutschland bin, dann werde ich nochmal eine ganze Menge an Fotos hochladen. Außerdem schreibe ich demnächst einen Abschlussbericht über mein Jahr für das BMZ, diesen werde ich hier dann auch veröffentlichen.

 

Ansonsten alles Gute!

Schöne Grüße aus Mwanza!

Die Länder Europa und Afrika…

13 Jun

Wir alle sind Menschen, mit unseren Gemeinsamkeiten, aber auch unseren Unterschiede. Unsere Unterschiede basieren vor allem auf einem Faktor: unserer Kultur.

In Europa gibt es 45 Länder und 100 gesprochene Sprachen. Auf dem Kontinent Afrika gibt es sogar 55 Länder und ganze 2000 verschiedene Sprachen. Sowohl in Afrika, als auch in Europa gibt es innerhalb der Länder und auch innerhalb bestimmter Sprachräume wiederum Stämme, Dialekte und viele weitere kulturelle Unterschiede.

Vorurteile, Stereotypen und vorgefertigte Bilder sind Dinge, die jeden aufgeklärten Geist ergrauen lassen, denn durch sie werden Menschen und ganze Länder beurteilt und abgefertigt, ohne das man sie überhaupt wirklich kennt. Doch trotzdem hat sie jeder. Jeder, denn das ist die Art und Weise, in der das menschliche Gehirn arbeitet. Wie sehr man sich diesen Stereotypen hingibt und wie gerne man sie für sich aufnimmt, dass ist aber unsere persönliche Entscheidung. Stereotypen sind vor allem Verallgemeinerungen. Man sieht einen muslimischen Attentäter im Fernsehen – alle Muslime sind gefährlich. Man sieht ein paar ausgelassene Fußballfans – alle Fußballfans sind Vandalen. Man sieht einen türkischen Jugendlichen, der auf den Boden spuckt – alle Türken sind asozial. Man sieht einen fetten Ami – alle Amis sind fett. Und so weiter und so fort… Der Mensch liebt es nun mal sich das Leben und vor allem das Denken und Werten einfach zu machen, überall auf der Welt.

So lebt ein jeder vor sich hin, ohne groß darüber nach zu denken, bis er auf einmal in einem fremden Land angesprochen wird: „Bist du ein Nazi? Wie viel Bier kannst du trinken? Wieso rast du so gerne mit deinem Auto?…“ Der gediegene Urlauber ist natürliche entsetzt: „Als ob alle Deutschen Nazis wären, Bier trinken und mit ihrem Auto rasen. So etwas kann mir doch nur hier passieren. Diese ignoranten faulen Leute hier sind doch alle gleich in diesem Land!“…

Ins absolute Absurdum geführt wird das ganze, wenn man nicht mehr nur als der Stereotyp für ein einziges Land herhalten muss, sondern für einen ganzen Kontinent oder sogar für eine Hautfarbe.

Wenn Stereotypen sich auf die Hautfarbe beziehen, dann werden diese zu Rassismus. Und Rassismus gibt es leider überall auf der Welt. Wirklich merken kann man dies meist erst, wenn man in ein anderes Land geht – möglichst weit weit weg von Zuhause.

Zu jeder Sache gibt es Tatsachen und Ursachen, es ist immer wichtig beide Seiten zu betrachten.

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„Meine drei Tage als illegaler Einwanderer“ oder auch „Pauschaltourismus? Nein Danke!“

5 Jun

Wen es für ein Jahr nach Tansania zieht, der will was erleben. Dem geht es nicht um Gemütlichkeit, Lebensmittelhygiene und saubere Betten. Nein, gerade das Gegenteil muss her, für das richtige und unverfälschte Erlebnis. Man ist abgeschreckt von zu viel weißen Menschen und in teuren Restaurants fühlt man sich unwohl.

Ich lebe jetzt seit neun Monaten in Tansania. Tansania ist teil der East African Community, die aus fünf Ländern (Tansania, Kenia, Uganda, Ruanda, Burundi und demnächst auch Süd-Sudan) besteht. Um ein Bild von Ostafrika zu bekommen ist es unabdingbar mehr als nur ein Land gesehen zu haben. Aus diesem Grund habe ich mich mit ein paar Freunden auf den Weg nach gemacht. Uganda und Ruanda hießen unsere Ziele.

Die gesamte Reise war 17 Tage lang und in dieser Zeit haben wir in 9 verschiedenen Städten und Dörfern übernachtet. Was jetzt von mir kommen könnte wäre ein typischer chronologischer Reisebericht, doch das würde euch beim lesen wahrscheinlich fast genauso doll langweilen, wie mich beim schreiben…

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Ole, Tansania

14 Mai

Für einen jungen neugierigen Freiwilligen, der schon fast ein Jahr lang in Tansania verbracht hat. gibt es so einige Dinge, die ihn immer wieder aufs neue verwundern oder auch schon lange verwundern. Ein Umstand der hierzu passt wäre der, dass er für die meisten Tansania prinzipiell aus Europa kommt (zu dem selbstverständlich auch „Amerika“ gehört), obwohl er doch aus Deutschland kommt, und das er für alle Deutschen ganz prinzipiell sein Jahr in Afrika verbringt, obwohl die meisten doch wohl wissen, dass er in Tansania wohnt. An diesem Punkt höre ich natürlich ich natürlich all die Stimmen, die den Freiwilligen als Besserwisser bezichtigen oder gar reklamieren, dass Tansania doch schließlich ganz klar in Afrika liegt. Klar muss dem letzten Punkt zugestimmt werden, jedoch geht es hier um eine ganz prinzipielle Sache. Eine Verallgemeinerung im Sprachgebrauch führt auch ganz schnell zu einer Verallgemeinerung im Denken. Afrika bedeutet für die meisten Krieg, Hunger und Katastrophen. Wenn etwas irgendwo in Afrika passiert, also in einem einzigen Land des riesigen Kontinents mit ungefähr 50 Ländern, so passiert es in unseren Köpfen in ganz Afrika. „Gerade erst habe ich hier in Afrika eine Putsch, einen Krieg und einen Bombenanschlag miterlebt…“ Doch das ganze geht noch über diese Problematik hinaus, denn der Kontinent Afrika ist wahrscheinlich der Kontinent mit der größten Vielfalt von unterschiedlichen Stämmen und Stammeskulturen überhaupt. Oft wird von afrikanischer Kultur oder afrikanischer Musik geredet. Doch was ist das? Innerhalb von Afrika gibt es kulturelle Unterschiede, die über die kulturellen Unterschiede von Ländern wie beispielsweise Deutschland und der Türkei weit hinausgehen.

Meine nächsten zwei Artikel werden ein wenig auf dieses ganze Thema eingehen. Zunächst werde ich über meine Reise durch Uganda und Ruanda berichten, bei dem man an einigen Punkten sicherlich merken wird, dass es selbst in direkten Nachbarländern viele kleine kulturelle Unterschiede zu bemerken gibt. Mein zweiter Artikel wird sich dann ein wenig mehr mit dem generellen „Afrikabild“ und „Europabild“ beschäftigen, das man in Deutschland und Tansania findet.

Kuchakachua

14 Mai

Kuchakachua ist ein Kiwahili-Wort, dass auf viele verschiedene Weisen gebraucht werden kann. Es heißt so etwas wie betrügen, veräppeln und austricksen. Eine Bedeutung, die vor allem in letzter Zeit immer häufiger diesem Wort beigemessen wird, ist Korruption.

Einer meiner Freunde, der in Dar es salaam arbeitet, hat zu dem Thema Korruption einen sehr interessanten Artikel geschrieben, in dem auch einer unserer vielen Erlebnisse während unserer Uganda-Ruanda Reise eingeflossen ist.

Hier ist der Artikel:

http://www.dtpev.de/weltwaerts/446-fuer-eine-soda

schulen

5 Apr

Einer unserer Projekte hier in Mwanza ist das Schulprojekt. Letzte Woche habe ich bereits einen Artikel über das tansanische Schulsystem und einige Probleme in Tansania im Bezug zu diesem veröffentlicht. In diesem Artikel werde ich nun auf das Projekt selber zu sprechen kommen.

 

Die Idee hinter dem ganzen ist es Schüler über Klimawandel, Fossile Energien, Erneuerbare Energien und natürlich auch Solarenergie aufzuklären. Damit einhergehend soll ein generelles Interesse an der gesamten Problematik rund um Energie, aber auch ein Interesse an technischen Berufen geweckt werden.

Umsetzen tun wir das ganze mit 6 Unterrichtseinheiten je Klasse, die über zwei Wochen verteilt sind. Dabei ist die erste Woche eher theoretisch gestaltet, während in der zweiten Woche auch was praktisches gemacht wird.

 

Anfangen tun wir mit einer generellen Einleitung über Energie und den Problemen in der Energieversorgung Tansanias. So erfahren die Schüler beispielsweise, dass in Tansania nur 14% der Bevölkerung Zugang zu Strom hat und die Elektrifizierungsrate in der Mwanza Region (Mwanza und Umgebung) sogar lediglich 5% beträgt. Wir kommen auf die unterschiedlichen Arten der Energieerzeugung zu sprechen. Hier schwenken wir den Blick natürlich auch wieder auf Tansania. In Tansania werden insgesamt 8,23 TWh (8,23 mit 12 Nullen) Strom produziert. Im Vergleich dazu produziert Deutschland 621 TWh Strom. Länder, die eine vergleichbare Einwohnerzahl wie Tansania haben, so etwas Spanien (300TWh), Argentinien (130 Twh) und Südkorea (450TWh), produzieren und verbrauchen immer noch bei weitem mehr Strom als Tansania. Grund dafür ist ganz offensichtlich die extrem niedrige Elektrifizierungsrate und das Fehlen von einer wirklichen Industrie. Insgesamt wird in Tansania 45% der Energie mit Wasserenergie und 55% mit Gas- und Dieselkraftwerken produziert. Dies ist auch der Grund dafür, wieso in regenarmen Zeiten es viel häufiger zu Stromausfällen kommt als zum Beispiel während der Regenzeit.

Nach diesen einleitenden Gedanken sprechen wir dann über Fossile Energien und die damit verbundenen zwei Hauptprobleme: Die Endlichkeit der Brennstoffe und der durch Grünhausgase verursachte Klimawandel, dessen Leittragende vor allem in Ost- und Südafrika leben, während dessen Verursacher im hohen Norden nicht so viel abbekommen werden.

Dann machen wir einen eleganten Schwung vom Problem zur Lösung Weiterlesen

Schulen

30 Mär

Einer unserer Projekte hier in Mwanza ist das Schulprojekt. Bevor ich euch dann innerhalb der nächsten Woche genauer erzähle, was ich dort mache und auch schon gemacht habe, habe ich zunächst einmal einen Artikel über das tansanische Schulsystem und einige Probleme in Tansania im Bezug zu gerade diesem verfasst.

Zunächst einmal zu den ganz formalen Sachen. Die Schulzeit ist gegliedert in die Primary School und die Secondary School. Die Primary School kann man mit 6 Jahren beginnen und sie geht 7 Jahre lang (Class 1-7). Nach Beendigung der Primary School geht es dann auf die Secondary School, die bis zu 6 Jahre lang dauert (Form 1-6). Die ersten vier Jahre auf der Secondary School heißen O-Level und werden mit Examen abgeschlossen. Eine erfolgreiche Absolvierung dieser Examen berechtigt dann entweder Form 5 und 6 zu besuchen, welche Advanced-Level heißen, oder ermöglicht es auf ein College zu gehen. Mit einem Abschluss nach Form 6 ist es einem möglich die Universität zu besuchen.

Wenn man also das Schulsystem in Tansania mit dem deutschen vergleicht fällt auf, dass in Tansania die Schulzeit auch dreizehn Jahre lang dauert, man nach Beendigung des 13. Jahres auch die Uni besuchen kann und es genauso wie in Deutschland schon vorher eine Möglichkeit gibt die Schule zu beenden, um dann ein College / eine Fachhochschule zu besuchen, ähnlich dem deutschen Fachabitur.

Jedoch gibt es auch ganz klare und frappierende Unterschiede im Vergleich dieser beiden Schulsysteme, wobei einem als kritischer Geist natürlich zunächst einmal die Probleme ins Auge fallen.

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Socialist Peak

1 Mär

Ich habe gestern auch schon ein bisschen was zu der Mount Meru-Besteigung geschrieben. Hier sind nochmal einige Bilder.

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In Mwanza hat die lange Trockenzeit, in der es fast zwei Monate nicht geregnet hat endlich aufgehört und nun ist es auch nicht mehr ständig so heiß. Demnächst fängt dann auch irgendwann die große Regenzeit an. Nachdem bei der kleinen Regenzeit sämtliche Straßen kaputt gingen bin ich einmal gespannt wie das dann erst bei der großen wird. Mit der Arbeit gibt es momentan viel zu tun, wovon ich bald dann auch nochmal berichten werde.

Alles Gute aus Mwanza

vom alten Ole

 

Mount Meru

29 Feb

Während in Köln bei Minusgraden Karneval gefeiert wurde, hat es mich auch in die Kälte getrieben.

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Wenigstens ein einziges Mal im Jahr wollte ich Schnee und Eis erleben. Mit den Freiwilligen aus Arusha, Hergen und Felix, Frithjof aus Dar es Salaam und zwei anderen Jungs, die für DT Power in Arusha arbeiten, machten wir uns also daran den Mount Meru zu besteigen. Mit seinen 4562 Metern ist dieser der zweithöchste Berg Tansanias und der vierthöchste Afrikas.

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Zanzibar

2 Feb

Hier sind dann ein paar Fotos, die meinen Artikel „Sansibar“ (siehe unter diesm Artikel) bereichern sollen.

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Vom 18. bis zum 21. Februar werde ich übrigens zusammen mit Freunden aus Arusha den Mount Meru besteigen, welches der vierthöchste Berg Afrikas ist. Wenn mir meine Kamera nicht einfriert werde ich euch auf jeden Fall dann auch ein paar Fotos von einem der Dächer Tansanias präsentieren können.

Alaaf!